Ursprünglich gegründet als Unternehmen für die Bauschuttaufbereitung entwickelte sich die
KAB Kärntner Abfallbewirtschaftung GmbH zum modernsten abfallwirtschaftlichen Kompetenzzentrum Südösterreichs. „Unser Haupttätigkeitsfeld ist die Sortierung von Abfällen, um diese bestmöglich dem Recycling zuzuführen“, sagt Prok. Dipl.-Chemiker Marco Bänder, Abfallrechtlicher Geschäftsführer der KAB. „In den letzten Jahren sind Lithium-Ionen-Akkus zu einem Problem für die gesamte Entsorgungswirtschaft geworden“, so der Experte weiter. „Das Problem: Häufig werden diese nicht getrennt gesammelt, sondern landen unerkannt in unseren Anlagen.“ Gelangen Lithium-Ionen-Zellen in den Schredder, besteht akute Brandgefahr – und ein derartiger Brand ist nur schwer zu stoppen, umso mehr, als sich gut brennbare Abfälle in großer Menge in direkter Nähe des Brandherdes befinden.
Geschwindigkeit zählt
Da die Löschung einer brennenden Lithium-Ionen-Batterie keineswegs einfach ist, entschloss sich die KAB, dieser Problematik mit einer hochmodernen, langfristigen Lösung zu begegnen. Die Expert:innen von Siemens, konfrontiert mit den Anforderungen, wussten die richtige Antwort und brachten das Unternehmen hinsichtlich Brandschutz ganzheitlich auf den neuesten Stand der Technik – in dieser Dimension ein bahnbrechendes Projekt von Siemens für die Entsorgungsindustrie. Dieses umfasst drei vernetzte Brandmeldezentralen, weit über 100 Brandmelder, 16 Rauchansaugsysteme mit automatischen Freiblaseinrichtungen und mehr als 3.200 Meter Ansaugrohr, 66 Flammenmelder, hochsensible Infrarot-Hotspot-Melder, 160 Brandfallsteuerungen, mehr als 100 Alarmierungsgeräte, ein intelligentes Infrarot-Brandfrüherkennungssystem mit automatischer Löschsteuerung, vier Förderband-Kühlsysteme, eine automatische Wasserlöschanlage mit 18 Löschbereichen und einem 280 m³ fassenden Löschwasserbehälter mit redundanten Pumpen und Dieselantrieben und schließlich eine vollautomatische Gaslöschanlage Sinorix 1230 mit Smart Discharge Unit. Unter diesen Brandschutzmaßnahmen finden sich einige besonders innovative Lösungen, wie etwa in der Eingangssortieranlage für Abfälle. Hier installierte Siemens ein permanent scannendes aktives Infrarot-Monitoring-System, welches mittels Spezialkamera Hitzeherde detektiert und automatisch im Fall eines entstehenden Brandes dessen Löschung veranlasst. Der Löschmonitor richtet sich automatisch auf den erkannten Hitzepunkt aus und besprüht diesen Bereich oszillierend mit Wasser und/oder Löschschaum.
Innovation schafft ProduktivitätWeiters wurden an mehreren neuralgischen Stellen der Abfallförderbänder Kühlsysteme angebracht. Hier erkennen zwei in Reihe angeordnete Infrarotkameras Hitzequellen, die Brände entstehen lassen könnten. Meldet die erste Kamera einen Brand, wird die Sprühstrecke aktiviert und rasch ein Kühlen bzw. Löschen des auf dem Band beförderten Materials eingeleitet. Reagiert der zweite Hotspot-Melder danach nicht, gilt der Brand als gelöscht, die Anlage bleibt in Betrieb. Erst wenn der zweite Melder anschlägt, kommt es zum Stopp der Förderbänder und weitere Maßnahmen werden eingeleitet. „Diese Lösung unterstützt uns maßgeblich beim kontinuierlichen Ablauf unserer Prozesse“, so Marco Bänder. Neben der High-Tech-Lösung überzeugte Siemens mit dem hervorragenden Service. „Es ist sehr von Vorteil, jederzeit einen Siemens- Ansprechpartner in unserer Nähe zu wissen. Das gibt uns die Sicherheit, die Anlage langfristig und mit hoher Verfügbarkeit zu betreiben.”