Die Goethe-Universität Frankfurt zählt zu den größten Universitäten Deutschlands und möchte sich in den nächsten Jahren konsequent in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. Denn die hessischen Universitäten und Hochschulen sind annähernd für die Hälfte der CO2-Emissionen in der hessischen Landesverwaltung verantwortlich. Wie sich Bestandsgebäude erfolgreich zu nachhaltigeren Gebäuden entwickeln lassen, zeigt die energetische Modernisierung des Biozentrums am Campus Riedberg. Im Stadtteil Riedberg befindet sich der naturwissenschaftliche Campus der Goethe-Universität. Herzstück ist das Biozentrum mit sieben Gebäuden auf rund 71.000 Quadratmetern. Seit den 1990er Jahren können Studierende hier in Laboren, Messräumen und Büros Praktika absolvieren sowie ihre Forschungsarbeit, beispielsweise auf dem Gebiet der Schmerzverarbeitung oder in der Alzheimer-Erforschung, vorantreiben. Die veraltete Lüftungstechnik im Biozentrum war bislang allerdings für mehr als 80% des Wärmeverbrauchs sowie über die Hälfte des Stromverbrauchs des gesamten Biozentrums verantwortlich – umgerechnet ein einstelliger Millionenbetrag an Energiekosten pro Jahr. Gemeinsam mit Siemens und weiteren Projektpartnern erarbeitete die Goethe-Universität ein umfassendes Konzept zur energetischen Modernisierung der raumlufttechnischen Anlagen. Das Ziel ist es die Energiekosten und CO2-Emissionen zu senken und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten

Gemeinsam mit den Projektpartnern für Elektroinstallation und Lüftungstechnik entwickelte Siemens ein überzeugendes Gesamtkonzept für die energetische Modernisierung des Biozentrums. Schrittweise werden nun die raumlufttechnischen Anlagen sowie die MSR-Technik in den sieben Gebäuden modernisiert. Dabei wurden Desigo PXC Automationsstationen eingesetzt und die Ein- und Ausgabemodule auf den aktuellen TX-IO-Standard angepasst. Um eine bedarfsorientierte Abluftleistung sicherzustellen, wurden die Sonderabluftventilatoren der Laborabzüge mit EC-Motoren und Motoren mit Frequenzumrichtern ausgestattet. Dank bedarfsgerechter Regelstrategien der Zu- und Abluftanlagen kombiniert mit Präsenztastern in den Laboren können die Luftwechselraten an die tatsächlichen Raumbedürfnisse angepasst werden. So erfolgt zum Beispiel eine automatische Nachtabsenkung bzw. ein reduzierter Luftwechsel der Lüftungsanlagen. Die Aufschaltung der neu eingebauten Wärmerückgewinnungsanlage an die vorhandene Gebäudeleittechnik Desigo über BACnet-Kopplung runden das Modernisierungskonzept ab. Ergänzt wird die energetische Modernisierung um ein individuell abgestimmtes Servicepaket sowie ein professionelles Energiedatenmanagement.